Santanyí kann man am besten so beschreiben: Ruhig, behaglich, traditionell und wunderschön. Eine sehenswerte Altstadt mit weit zurückreichender Historie erwarten hier den Besucher. Ein kleiner aber dafür feiner Strand in unmittelbarer Nähe, liegt ruhig und geschützt in der Bucht von Cala Santanyi.
Im äußersten Südosten Mallorcas, 56 km von Palma entfernt, liegt, umgeben von Agrarbetrieben und Mandelbaumplantagen Santanyi – Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde. Nach Santanyí fahre ich oft und gern. Die Kleinstadt im Südosten ist eine der schönsten Mallorcas und definitiv einen Besuch wert. Die Häuser sind im ursprünglichen mallorquinischen Stil mit ihrem typischen Marés Sandstein erbaut und strahlen durch die meist hellblauen Fensterläden.
Im Zentrum gibt es viele kleine Läden, in denen man außergewöhnliche Mode, Schmuck- und Dekoartikel findet. Und wer noch mehr will, fährt mittwochs oder samstags nach Santanyi und besucht den Wochenmarkt, auf dem es nicht nur frisches Obst, Gemüse, Käse oder Wurst gibt, sondern auch viel Kunst und Mode. Hier macht bummeln mit anschließendem Cafébesuch richtig Spaß.
Stadtbild von Santanyí
Neben Tourismus und Landwirtschaft lebt die 11.000 Einwohner Gemeinde zu einem erheblichen Teil von Einnahmen durch den Abbau und Vertrieb von Sandstein, dem so genannten Marés Stein, auch Santanyí-Stein genannt. Dieser Stein ist wohl die meist verwendete Bausubstanz auf Mallorca und lässt sich an Gebäuden auf der gesamten Insel finden. Auch die Kathedrale in Palma besteht aus diesem Material.
Die typische, mit der Zeit entstehende, gelbbraune Färbung der Sandsteinfassaden dominiert auch das Erscheinungsbild Santanyis mit seinen engen Gassen und verwinkelten alten Bauwerken. Zwar ist die Tourismusbranche auch eine der Haupteinnahmequellen der Region, Santanyi selbst ist aber von riesigen Hotelanlagen, Bars und Diskotheken verschont geblieben.
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Restaurants in Santanyí
Im Zentrum der Kleinstadt gibt es ein paar empfehlenswerte Restaurants mit hervorragender Küche. Allerdings ist es mittlerweile schwierig geworden etwas typisch mallorquinisches zu finden, weil die meisten gastronomischen Einrichtungen von Ausländern betrieben werden, darunter auch das Sa Cova von Uwe Ochsenknecht am Plaça Major.
Ein typisches Restaurant mit einer guten Auswahl an Tapas ist das Es Moli*, welches sich etwa 10 Fußminuten außerhalb des Zentrums in einer ehemaligen Mühle befindet und schon allein deswegen besucht werden sollte.
Santanyí blickt auf 800 Jahre Geschichte zurück
Santanyí hat eine lange Geschichte – ganze 800 Jahre liegt die Gründung der Siedlung zurück und trotz Maurenbesetzung und vieler Piratenüberfälle, haben die Bewohner ihre Siedlung nie verlassen. Und so fühlt man sich ein wenig in der Zeit zurückversetzt und kann die ländliche Idylle, die sich paart mit großstädtischem Kunstflair genießen. Gerade in den letzten Jahren haben sich in Santanyí sehr viele Künstler niedergelassen und Galerien eröffnet – die meisten davon aus Deutschland. Fast hat man den Eindruck in Deutschland zu sein, wenn man nicht auch ab und an mallorquín in den Straßen hören würde.
Von der langen Geschichte der Kleinstadt zeugen die vielen Sehenswürdigkeiten, die sich im gesamten Zentrum verteilen. Besonders schön ist das ehemalige Stadttor, die Porta Murada, aus dem 16. Jahrhundert. Aber auch das Pfarrhaus Sa Rectoria mit dem schönen Patio sollte man sich anschauen. Hier kann der Detailverliebte viele Schönheiten entdecken, z.B. die schöne Jakobsmuschel an der Tiertränke.
Das Highlight ist aber die Pfarrkirche Sant Andreu. Von außen wirkt sie wenig spektakulär, sie verbirgt aber einen wertvollen Schatz. In ihr steht eine der 10 besten Orgeln Europas! Die Barockorgel stammt eigentlich aus dem Dominikanerkloster in Palma und wurde von Jordi Bosch, einem berühmten spanischen Orgelbauer, erschaffen. Nachdem die Gemeinde Santanyí die Barockorgel kaufte, wurde sie umständlich über den Seeweg nach Cala Figuera und von dort aus mit Karren nach Santanyí gebracht. Nur leider war die Kirche für die riesige Orgel zu klein und wurde kurzerhand räumlich angepasst. Im Sommerhalbjahr finden laut Touristeninformation an den beiden Markttagen, also mittwochs und samstags um 12.30 Uhr Orgelkonzerte statt. Offenbar wird das aber etwas freier gehandhabt, denn ich habe mehrmals versucht, mir ein Orgelkonzert anzuhören und stand immer vor verschlossener Tür.
Wochenmarkt in Santanyí
Jeden Mittwoch und Samstag wird es voll in Santanyí, denn zwischen 9 und 13 Uhr findet der Wochenmarkt statt. Mitunter wird es schwierig, einen zentrumsnahen Parkplatz zu finden, deswegen kann ich nur empfehlen möglichst zeitig loszufahren.
Der Markt zieht sich durch das gesamte Zentrum mit den wunderschönen kleinen Gassen und es gibt wirklich immer etwas zu entdecken. Selbstgesiedete Seifen, individueller Schmuck, süße und herzhafte Leckereien beim Bäckerstand, toller Wein und Käse, außergewöhnliche Strandkleider und so viel mehr machen es leicht, stundenlang über den Markt zu bummeln. Das Ganze paart sich mit dieser schicken Kleinstadtidylle, die Santanyí ausmacht.
Feste in Santanyí
Wie überall auf Mallorca gibt es natürlich auch in Santanyí Feste, die jährlich stattfinden.
- am 17. Januar das Sant Antoni
Das Fest findet zu Ehren des heiligen Antonios statt. Dimonis, Menschen in Teufelsgestalt, laufen mit Fackeln durch die Stadt und erschrecken die Besucher. Das Feuer dient dabei als Symbol für den Schutz gegen die Versuchung.
Gleichzeitig ist Sant Antoni aber auch der Schutzpatron der Tiere und deswegen gibt es am selben Tag Tiersegnungen in vielen Orten Mallorcas. - 10. Februar: Santa Escolàstica
- erster Sonntag im März: Tag der Kapelle (Dia del Santuari del Puig de Consolació)
- am 25. Juli: Sant Jaume
- dritter Samstag im Oktober Fira de Santanyí
Hier sind neben den üblichen Marktständen viele kunsthandwerkliche, aber auch landwirtschaftliche Erzeugnisse und Aussteller zu finden. - 30. November: Patronatsfest Sant Andreu
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In der Gemeinde Santanyí gibt es die schönsten Strände
Ohne Zweifel – die sonnenverwöhnte Gemeinde Santanyí hat wunderschöne Strände, wenn nicht sogar die schönsten Mallorcas. Die nahegelegene Cala Santanyi ist eine geschützte Bucht mit einem kleinen Sandstrand und einigen familiären Hotels in der Umgebung.
In der Gemeinde liegen aber auch die Cala Llombards oder die Cala Mondragó, um nur zwei der wunderschönen Buchten zu nennen.
Wer gern einen typischen mallorquinischen Hafenort besuchen möchte, dem empfehle ich wärmstens das wunderschöne Cala Figuera, was auch nicht weit weg von Santanyí ist.
Für Wander- und Naturfreunde empfiehlt sich der Naturpark Mondragó, etwa 5 km östlich von Santanyi. Auf einer Fläche von knapp 800 Hektar findet man seltene Orchideen, Vogelarten oder mit etwas Glück die vom Aussterben bedrohten, einheimischen Landschildkröten.
WER SCHREIBT HIER?
Ich bin Anja und lebe in Palma de Mallorca. Als Diplom-Geographin entdecke ich leidenschaftlich gern neue Orte und schreibe hier darüber.
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